Die Primarschule
Die wöchentliche Unterrichtsdauer in der Grundschule beträgt 24 Stunden und jeder Halbtag wird dabei um Pausenzeiten ergänzt. Das Schuljahr besteht aus 864 Unterrichtsstunden.
Zusätzlich zur individuellen Unterstützung sind während der Schulferien freiwillige Auffrischungskurse. Diese Kurse finden an fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit einem täglichen Unterricht von drei Stunden statt und werden auf den Bedürfnissen des Schülers angepasst.
Die Vorschule
Es besteht eine Schulpflicht ab dem dritten Lebensjahr. Die Einschulung von Kindern unter 3 Jahren ist möglich und wird vorrangig in Schulen gefördert, die sich in einem benachteiligten sozialen Umfeld befinden, sei es in städtischen, ländlichen oder bergigen Gebieten, sowie in den überseeischen Departements und Regionen.
Die Ausbildung, die an der Vorschule vermittelt wird, fördert die Entwicklung der Persönlichkeit der Kinder, stimuliert die sensorische, motorische, kognitive und soziale Entwicklung und trägt zu ihrer persönlichen Entfaltung bei. Sie konzentriert sich darauf, die Lernmotivation und die Freude am Lernen bei jedem Kind zu entwickeln, um es ihm zu ermöglichen, schrittweise Schüler zu werden.
Die Vorschule ermöglicht den Lernenden eine erste Annäherung an die Grundinstrumente des Wissens und bereitet sie auf die Grundbildung vor, die ihnen in der Grundschule vermittelt werden wird. Sie thematisiert auβerdem Prinzipien des Gesellschaftslebens.
Zyklus 1 (frühkindliche Bildung)
Die Unterrichtsinhalte der Vorschule (Zyklus 1 - Zyklus frühkindliche Bildung) gliedern sich in fünf Lernbereiche:
- die Sprache in allen ihren Facetten mobilisieren;
- durch körperliche Aktivität handeln, sich ausdrücken und verstehen;
- durch künstlerische Tätigkeiten handeln, sich ausdrücken und verstehen;
- erste Werkzeuge entwickeln, um seine Gedanken zu ordnen;
- die Welt entdecken.
Der Spracherwerb und seine Erweiterung, die Entdeckung der Schrift und der Zahlen sowie das Erlernen des « Zusammenlebens » werden gefördert.
Die Grundschule
Die Ausbildung, die an den Grundschulen vermittelt wird, sorgt für die Ausbildung der Grundinstrumente des Wissens: mündlicher und schriftlicher Ausdruck, Lesen, Rechnen und Problemlösung; sie fördert die Entwicklung des Intellekts, der künstlerische Sensibilität, der handwerklichen, körperlichen und sportlichen Fähigkeiten. Sie vermittelt erste Elemente einer Geschichts-, Geographie-, Wissenschafts- und Technologiekultur. Sie bietet eine Erziehung im Bereich der visuellen Kunst und der musischen Künste. Sie stellt Fremdsprachenunterricht sicher und kann ein Verständnis der kulturellen Vielfalt einschlieβen. Sie trägt auch zu Medienbewusstsein und zu einem selbstständigen, verantwortungsvollen Gebrauch der Medien bei, insbesondere der digitalen Medien. Sie erlaubt den Erwerb und das Verständnis des Anspruchs auf Respecktierung des Individuums, seiner Herkunft und seiner Unterschiede. Sie vermittelt auβerdem den Respekt der Rechte des Kindes und die Gleichstellung von Frau und Mann.
Die Lehrpläne der Grundschule, legen den Schwerpunkt auf die Beherrschung der Grundkenntnisse. Sie basieren auf der Logik der allgemeinen Grundkenntnisse und sind in dreijährigen Zyklen organisiert, um die Zeitlichkeit des Lernprozesses zu berücksichtigen und einen sukzessiven und kontinuierlichen Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten durch den Schüler zu ermöglichen.
Zyklus 2 (Grundbildung)
Im Zyklus 2, dem Zyklus der Grundbildung, die Beherrschung der Sprachen ist prioritär. Die französische Sprache stellt das zentrale Lernobjekt, um den Schülern fester Kompetenzen im Lesen und in der Schrift erwerben zu lassen. Durch die Sprache soll eine Verbindung zwischen den verschiedenen Unterrichtsinhalten geschaffen werden, damit der Lernstoff einen Sinn erhält. Der Zyklus 2 ist zudem der Startpunkt für den Unterricht in einer Fremd- oder Regionalsprache. Die Schüler lernen, die grundlegenden Schulaufgaben umzusetzen, die sie während ihrer ganzen Schullaufbahn wiederfinden werden. Darüber hinaus lernen sie, ihre Antworten und Vorgehensweisen auf vernünftige Art zu begründen. Sie durchlaufen regelmäβig sowohl Gedächtnis- und Automatisierungsaktivitäten für grundlegende Vorgehensweisen und Kompetenzen als auch Verständnisübungen, um sich sukzessive komplexere Wissensgebiete zu erarbeiten.
Zyklus 3 (Konsolidierung)
Die Unterrichtsinhalte des Zyklus 3, Zyklus der Konsolidierung, sollen die Grundbildung verfestigen, insbesondere in der Beherrschung von Sprachen, die für weitere Lernprozesse unverzichtbar sind: Französisch, Mathematik sowie künstlerische und körperliche Ausdrucksfähigkeit. Die Schüler erlernen nach und nach die neuen Schulfächer mit ihrem jeweiligen Wissen, ihren Sprachen, Vorgehensweisen und Methoden, - etwa Geschichte und Geografie oder Naturwissenschaften und Technik. Die Fähigkeiten der Schüler zur Abstraktion verbessern sich und sie beginnen, ihre eigenen Gedanken zu entwickeln und zu ordnen, indem sie sich neues Wissen aneignen. Der Zyklus 3 gewährleistet so einen Übergang von der Grundschule auf die Mittelschule, im Interesse einer pädagogischen Kontinuität und einer Kohärenz des Lernstoffs. Er dient dem Erwerb allgemeiner Grundkenntnisse, Kompetenzen und Werte.
Die modernen Technologien werden für die schulischen Aktivitäten genutzt. Die Schüler erwerben Orientierungspunkte, um deren Nutzen zu verstehen und anzufangen, sie angemessen zu verwenden.
Die Schule berücksichtigt die Vielfalt und Verschiedenheit der Fähigkeiten eines jeden Schülers. Neben der intellektuellen Argumentation und Reflexion werden der Beobachtungssinn, die Freude am Experimentieren, die Sensibilität, motorische Fähigkeiten sowie die schöpferische Vorstellungskraft entwickelt.